Aufstiegsspiel: TTC Riedelberg – TTC Burrweiler

Alles oder nichts hieß es am 10.05.2014. An diesem Abend standen sich in der Bruchwiesenhalle in Waldfischbach unsere 1. Herrenmannschaft und die Herren des TTC Burrweiler im Kampf um den Aufstieg in die 1. Pfalzliga gegenüber. Als Zweitplatzierter der abgelaufenen Runde hatten sich die Mannen das begehrte Ticket zur Rückkehr in die oberste pfälzische Spielkasse gesichert. Mit dem TTC Burrweiler stand eine Gegner auf der anderen Seite der Platte mit dem man bereits vor zwei Jahren in eben dieser Pfalzliga Bekanntschaft gemacht hatte. Die damaligen Spiele waren stets eng umkämpft – das Hinspiel in Burrweiler endete unglücklich mit einer 7:9-Niederlage, und auch das Rückspiel ging tragisch verloren als eine sicher geglaubte 6:1-Führung noch verspielt wurde. Es sollte der Anfang vom Ende in der Premierensaison werden.

Umso reizvoller und motivierender sollte also dieses Spiel werden, zumal beide Mannschaften mit nahezu unverändertem Gesicht auflaufen sollten. Mit der Unterstützung des – wie immer zahlreich mitgereisten – Anhangs wollte man gemeinsam auch das zweite Relegationsspiel in drei Jahren erfolgreich bestreiten und nur ein Jahr nach dem Abstieg in die 1. Pfalzliga zurückkehren.

Vor beeindruckender Kulisse machten die Doppelpartien den Anfang in ein hochdramatisches Spiel,  in dessen weiteren Verlauf der Zeiger mehrmals zwischen Sieg und Niederlage auschlagen sollte. Nach nur einer Stunde zeigte dieser eindeutig auf die Kameraden aus Burrweiler. Alle Doppel sollten mehr oder weniger deutlich verloren gehen, sodass nach einer Bilanz von 2:9 Sätzen einige der Anwesenden mit einer Klatsche rechneten. Die Nervosität unserer Spieler konnte man bis auf die Tribüne spüren; zahlreiche leichtsinnige Fehler schlichen sich ein und machten einen Doppelerfolg unmöglich.

So war es an Christian mit seinem Einzel gegen die Nr. 2 Torge Richter den Auftakt zu einer Verfolgungsjagd einzuläuten. Und das gelang! Dank eines 3:1-Sieges konnte unter dem Jubel der Riedelberger Fraktion der so wichtige 1. Punkt ergattert werden. Dieser Spielgewinn sollte den Stein ins Rollen bringen, denn auch Franz konnte mit seiner unnachgiebigen und zermürbenden Spielweise den Burrweilerer Topmann Manuel Lerch knapp in 5 Sätzen niederringen. Vor allem das 11:9 im entscheidenden Satz war nichts für nervenschwache Gemüter. Der Anschluss war nach hartem Kampf also wieder hergestellt, die verlorenen Doppel und die Bürde des 0:3 waren wie weggeblasen. So wurde auch der Druck von Benjamins Schultern genommen, der in den ersten beiden Sätzen gegen Rolf Bien bravourös aufspielte, danach allerdings den Faden verlor. So sollte auch hier der 5. Satz die Entscheidung bringen. Und diese fiel – dieses Mal nach einem hauchdünnen 13:11 – wieder zugunsten des TTC aus. Jetzt hieß es für unsere Jungs dranbleiben und keinen Gang zurückschalten um mit einem kleinen Polster in das hintere Paarkreuz zu gehen. Manuel erwischte einen starken Tag, konnte gegen Clemens Eichenlaub einen verloren geglaubten 1. Satz drehen und ihm so frühzeitig demolralieren. Folgerichtig ging dieses Spiel ohne Verlustsatz an unsere Mannschaft. Auf einmal hatten wir Oberwasser. Dass dieser Zustand nicht von Dauer sein sollte zeigten die nächsten Minuten, in denen sowohl Chris (gegen Jürgen Frey) als auch Alexander (gegen Robin Gärtner) jeweils im entscheidenden 5. Satz Niederlagen hinnehmen mussten.

Mit der Hypothek aus dem missratenen Start sollte sich unser Team auch in den weiteren Einzelspielen herumschlagen müssen. Auf einmal solllte dieser Fehlstart wieder schwerer wiegen, denn Christian hatte mit Manuel Lerch sichtbar Probleme, fand nie seinen gewohnten Spielrhyhtmus und verlor folgerichtig klar in drei Sätzen. Burrweiler war wieder auf 4:6 davongezogen und das Spiel kippte erneut zu Gunsten der Vorderpfälzer. Franz und Benjamin sorgten mit Ihren Siegen dafür, dass es nicht die letzte Wendung an diesem Abend sein sollte. Franz (3:0 gegen Torge Richter) mit seiner abgeklärten Spielweise und Benjamin (3:1 gegen Clemens Eichenlaub) mit einigen Wahnsinnsrettungsaktionen konnten in ihren Einzeln ihre Westen sauberhalten und sorgten für den erneuten Ausgleich. Es war wieder einmal an Manuel für die erneute Fürhung zu sorgen. Auch im zweiten Spiel behielt er die Nerven und konnte die hunderten Blicke von der Tribüne erfolgreich ausblenden. Am Ende stand ein 3:0 und Manuel krönte seinen Sahnetag mit dem erneuten Fürhrungswechsel zu unseren Gunsten. Der Druck, diesen Vorsprung ins Ziel zu retten, lag wie so oft auf dem letzten Paarkreuz. Den Anfang machte Alexander mit der Partie gegen Jürgen Frey. Das Spiel sollte einen überraschenden Verlauf nehmen, denn zu der stets vorhandenen Motivation und dem Selbstbewusstsein rief Alexander sein komplettes Potenzial ab und spielte seinen Gegenüber in drei Sätzen förmlich an die Wand. Das Schlussdoppel war somit schon gebucht. Doch eine weitere Verlängerung wollten die Spieler weder sich noch den Anwesenden in der Halle zumuten. Da mittlerweile auch die parallel stattfindenden Partien beendet waren konzentrierten sich alle Blicke auf das Match von Chris gegen die Burrweilerer Nummer 5 Robin Gärtner. Das Spiel konnte an Spannung nicht überboten werden und war einem Endpiel würdig. Chris legte los wie die Feuerwehr und hatte den Burrweilerer im Griff. So gingen auch Satz 1 und 2 auf sein Konto. Doch nun sollte die psychische Belastung eine immer größer werdende, ja sogar spielentscheidende Rolle einnehmen. Diese nervliche Belastung zeigte sich im dritten Satz als lediglich zwei Punkte zum Aufstieg fehlten. Robin Gärtner raffte sich noch einmal auf, konnte die Angiffsbälle von Chris abwehren und damit verkürzen. Wie eine Kopie sollte der vierte Satz verlaufen – fast. Denn dieses Mal hielten die Nerven, auch wenn Chris erneut einen Vorsprung verspielte und Bälle irgendwie immer auf der Platte landeten. Umso größer war der Jubel als beim letzten Rettungsversuch von Robin der Ball neben dem Tisch aufkam. Das Wunder war geschafft!!! Ein verloren geglaubtes Spiel wurde zur zuckersüßen Revanche für die bittere Niederlage vor zwei Jahren.

Am Ende brachen alle Dämme. Spieler und Zuschauer feierten gemeinsam ausgelassen in der Halle und gratulierten sich zu diesem Wahnsinnspiel, das alles versprach was man sich erhoffte und eine perfekte Spielzeit krönte. Dass die Party in Waldfischbach nicht enden sollte war jedem, der unsere Riedelberger Jungs kannte, klar. Im DGH wurde bis morgens der Auftsieg und die sofortige Rückkehr in die 1. Pfalzliga gefeiert. Die Hallen und die Gegner kennen wir ja schon. Also auf ein Neues: Abenteuer 1. Pfalzliga 2014/2015 wir sind dabei. Colgenstein kann sich warm anziehen! 😉

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