TTC Riedelberg – TTC Germersheim 8:8

“Weiter fleißig Punkte sammeln”, so lautete das Motto am späten Samstagnachmittag gegen den Ligakonkurrenten aus der Südpfalz. Der TTC Germersheim fand sich vor dieser Partie im gesicherten Tabellenmittelfeld wieder. Unter diesem Gesichtspunkt hofften Benjamin Sema & Co. auf eine nicht allzu hohe Motivation beim Gegner. Für unsere Truppe bot sich die Gelegenheit nach dem deutlichen Sieg gegen ersatzgeschwächte Höhfröschener direkt nach zu legen und die nächsten Punkte zum Saisonziel Klassenverbleib ein zu fahren. Die Hornbacher Turnhalle war, trotz ungewohnter Uhrzeit und weiteren Spielen unseres TTC mit 28 Zuschauern gut besucht. Die Anwesenden sollten ein enges Match präsentiert bekommen.

Der Auftakt verlief zunächst alles andere als nach Plan. Alle drei Doppel mussten den ersten Satz abgeben. Der Start in die Partie verhieß also nichts Gutes. Während Manuel Müller und Christian Becker in ihrer Partie gegen das Duo Zeil/Jäger das Ruder nach einem 5-Satz-Kampf noch herumreißen konnten, mussten Franz und Christian Eitel die Punkte den Kontrahenten überlassen. Nichts zu ernten gab es auch für unser 3er-Doppel um Kapitän Benjamin und Alexander. Besonders der schwache 2. Satz, der mit 1:11 verloren ging, zeichnete den Zuschauern einige Sorgefakten ins Gesicht. Unsere 1. Herrenmannschaft lag somit in der Rückserie erstmals zurück, ging aber dank der Leistungssteigerung von Christian und Manuel nur mit einem Rückstand von 1:2 in die bevorstehenden Einzel.

Dort landete Christian Becker einen glatten und ungefährdeten 3:0-Sieg, bei dem der Gegner Ernst Werner keine Chance hatte. Interessanter gestaltete sich da schon das Duell zwischen Franz und Spitzenmann Dieter Jäger. Nachdem Franz den 1. Satz für sich entschied, konnte sein Gegenüber noch einmal zulegen und sich nach und nach besser auf Material und Spielweise einstellen. So hieß es am Ende 1:3 nach Sätzen, was die erneute Führung für die Germersheimer nach sich zog. Diese konnte durch den Sieg von Jochen Zeil sogar noch einmal ausgebaut werden. Auch hier gewann Benjamin den 1. Satz relativ deutlich. In der Folge zeigte sich jedoch mit der 4. Einzelniederlage in Folge auch, dass dieser momentan nicht sein ganzes Potential abrufen kann. Das Spiel entwickelte sich immer mehr zu einem Wechselbad der Gefühle, in dem Manuel durch einen stark herausgespielten Spielgewinn über Ralf Berens wieder für den Anschluss sorgte. In dieser Phase war es enorm wichtig den Spielausgang offen zu halten und den Rückstand vor den Paarungen im hinteren Teil nicht allzu sehr anwachsen zu lassen. Dass die größte Baustelle im Moment unser hinteres Paarkreuz darstellt zeigte sich, wie in den letzten Partien, auch an diesem Nachmittag. Sowohl Christian Eitel, als auch Alexander hatten in ihren Spielen gegen die hintere Germersheimer Reihe wenig bis gar nichts zu bestellen. Sang- und klanglos mussten die Spiele an Christian Wünstel und Ersatzmann Jörg Arbogast verloren gegeben werden. Hier zeigte sich wie ausgeglichen das Team der Gäste zusammengestellt ist und warum die Mannschaft die letzte Saison als Vizemeister beendete.

Zu Beginn der zweiten Hälfte musste unser vorderes Paar  also die Aufholjagd starten wenn an dem Tag noch etwas Zählbares für unser Team herausspringen sollte. Und beide gaben mit ihren Leistungen den Fans Grund zur Hoffnung. Eine erneut einwandfreie Leistung zeigte hier vor allem Christian, der auch in seiner zweiten  Einzelpartie gegen Dieter Jäger nach einer nahezu fehlerfreien Vorstellung ohne Satzverlust blieb. Die Aufholjagd setzte sich durch den Sieg von Franz fort. Nach anfänglichen Problemen fand er mit einer sicheren Rückand immer besser ins Spiel, kontrollierte die Ballwechsel und triumphierte schließlich mit 3:1. Durch diesen starken Zwischenspurt kämpfte sich unsere Mannschaft wieder auf 5:6 heran. Einige Minuten später sorgte Benjamin Sema gegen Ralf Berens für den so wichtigen Ausgleich. Die Spannung war in der Halle bei allen Anwesenden – egal welcher Mannschaft sie auch die Daumen drückten – zum Greifen. Dem TTC aus Germersheim war allerdings anzumerken, dass man sich nicht kampflos und ohne Punkte auf den Rückweg machen wollte. Jochen Zeil und Christian Wünstel nahmen die Gäste noch einmal so richtig Fahrt auf und sorgten für die Punkte 7 und 8. Die Vermutung, dass die Gäste also mit angezogener Handbremse und ohne Motivation in dieses Spiel gehen würden war somit spätestens nach diesen Siegen vom Tisch. Ein Punktgewinn hing nun für unsere Mannen also am seidenen Faden. Zur Freude der Fans sorgte Alexander mit einer abgeklärten Leistung dafür, dass die endgültige Entscheidung über einen so wichtigen Punktgewinn vertagt werden musste.

Der Druck lastete nun auf den Schultern von Christian und Manuel. Die Beiden wurden bei jedem einzelnen Punkt weiter nach vorne getrieben; jeder Ball wurde beklatscht und nach jedem Fehler erfolgte die unmittelbare Aufmunterung und Unterstützung durch Fans und Mitspieler. Mit einer konzentrierten Leistung und  dank der Aufschläge von Manuel gelang es unseren Mannen Oberwasser in der Partie zu bekommen Wie es sich für die Dramaturgie und Spielverlauf gehörte sollte dieses Match schließlich seine Entscheidung im 5 Satz finden. Unter den Jubelschreien aller Riedelberger war der letzte gespielte Ball der entscheidende Punkt zum erhofften Remis. Die Anstrengungen wurden am Ende mit einem Punkt belohnt, an den man währende der Partie nicht mehr zu träumen wagte.

Wie wertvoll dieser Punkt in der Endabrechnung noch sein könnte wurde am darauffolgenden Sonntag klar, als die Nachricht die Runde machte, dass der unmittelbare Konkurrent aus Otterstadt seine Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der 1. Pfalzliga zurückgezogen hat. Die dünne Personaldecke soll ausschlaggebend gewesen sein. Für unsere Mannschaft hat diese Nachricht sowohl eine gute, als auch eine schlechte Seite. Nach dem Rückzug stehen die Herren auf dem 8. Platz, der vor ein paar Monaten noch unerreichbar schien. Wäre die Saison jetzt also zu Ende wäre das Ziel Klassenerhalt tatsächlich erreicht. Allerdings stehen noch einige Spiele aus, in denen unsere Mannschaft das schwere Restprogramm im Vergleich zum direkten Verfolger aus Mutterstadt hat, der durch die herausgenommene Wertung aller Spiele gegen Otterstadt zudem bis auf einen Punkt herangekommen ist. Nach dem kommenden Spiel gegen Spitzenreiter Colgenstein, bei dem ein Punktgewinn einem 6 im Lotto gleichkommen würde, kommt es zum Duell gegen den Letzten aus Burrweiler, in dem ein Sieg Pflicht ist. Danach müssen wir alle auf einen Ausrutscher von Mutterstadt hoffen, die sowohl noch gegen Höhfröschen, als auch noch gegen Burrweiler antreten müssen. In den nächsten Wochen sollte es an Spannung also nicht fehlen.

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